Dem Yeti auf der Spur

Bild: Amitmogha; CC-BY-SA-3.0-Lizenz

Forscher analysierten angebliche Haarproben der mythischen Riesenaffen.

Aus vielen Teilen der Welt gibt es Berichte über unbekannte, aufrecht gehende Wesen. Auch wenn die Namen für diese Kreaturen je nach Region variieren, ähneln sich doch die Beschreibungen; sie sollen groß, stark behaart und von affenähnlicher Gestalt sein. Die Wesen werden unter anderem als Yeti (im Himalaya), Alma (im Kaukasus und anderen Teilen Asiens) und Bigfoot oder Sasquatch (in Nordamerika) bezeichnet. Auf Grund der zahlreichen Augenzeugenberichte von Menschen, die solche Wesen oder ihre Spuren gesehen haben wollen, wurden schon viele Versuche unternommen, ihre Existenz zu erklären. So könnte es sich bei den mysteriösen Wesen um Seitenlinien der menschlichen Evolution handeln, die bis heute in bestimmten Regionen überlebt haben. Anderen Theorien zufolge soll es sich um ausgestorben geglaubte Riesenaffen wie den Gigantopithecus handeln.

Anlass genug für ein Team von Wissenschaftlern um Bryan C. Sykes für eine Studie, welche in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht wurde, insgesamt 57 Haarproben zu untersuchen, die von solchen Wesen stammen sollen. Die Proben waren teilweise bis zu fünfzig Jahre alt und kamen aus privater Hand oder aus Museumssammlungen.

Zunächst stellte sich bei genauerer Betrachtung der Proben heraus, dass es sich bei einigen von ihnen gar nicht um Tierhaare handelte, sondern etwa um Glas- oder Pflanzenfasern. Bei den verbliebenen tierischen Proben untersuchten die Forscher dann einen bestimmten Abschnitt der DNA und verglichen ihre Daten anschließend mit einer großen Erbgut-Datenbank.

Modell eines Bigfoots

In den meisten Fällen stimmte die untersuchte DNA-Sequenz mit der von bekannten Tieren überein und die Haarproben konnten so unter anderem Waschbären, Tapiren, Baumstachlern oder Haustieren wie Rindern und Pferden zugeordnet werden. Bei einigen Proben wurde es aber ein wenig mysteriös. Das Erbgut von zwei Haarproben ähnelte nämlich dem von Eisbären, obwohl die Proben aus dem Himalaya stammten und von dort keine Eisbären bekannt sind. Die Forscher vermuten, dass die Haare von einer bislang unbekannten Bärenart stammen könnten, oder aber von Nachkommen einer schon lange zurückliegenden Kreuzung zwischen Eis- und Braunbär. Mischlinge von Eis- und Braunbären sind zwar aus Alaska bekannt, jedoch bislang nicht aus der Himalaya-Region. Sofern solche Bären im Himalaya vorkommen, könnten sie aber den dortigen Yeti-Mythos durchaus beflügelt haben.

Obwohl die Forscher in der bislang umfangreichsten genetischen Studie zu diesem Thema keine Hinweise für die Existenz der mysteriösen Riesenaffen finden konnten, widerlegen ihre Ergebnisse nicht grundsätzlich, dass es solche Wesen doch irgendwo geben könnte. Die untersuchten Haarproben allerdings, stammen eindeutig nicht von ihnen.

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