Blick in eine Fledermauskolonie

Per Webcam kann man sich die Großen Hufeisennasen aus dem Fledermaushaus in Hohenburg ins eigene Wohnzimmer holen.

Hunderte Große Hufeisennasen (Rhinolophus ferrumequinum) hängen im Dachstuhl eines unbewohnten Hauses. Die Fledermäuse halten sich mit ihren kleinen Krallen kopfüber fest, schlafen, putzen sich, strecken ihre lederartigen Flügel aus und fliegen umher. Zwei Kameras und ein Mikrofon nehmen auf, was in dem Gebäude passiert und im Internet kann man den Tieren live bei ihrem Treiben zuschauen. Charakteristisch für diese Fledermäuse sind ihre namensgebenden Nasenaufsätze; komplexe Strukturen und Auswüchse, die an die Form eines Hufeisens erinnern. Diese helfen ihnen bei der gezielten Abstrahlung ihrer Orientierungslaute. Das Haus, in dem die Fledermäuse leben, steht im bayrischen Hohenburg. Im Jahr 1992 entdeckte man in dem Gebäude eine sogenannte Wochenstube der Großen Hufeisennasen, die in Deutschland vom Aussterben bedroht sind. Hier finden sich jährlich Weibchen zusammen, um zu gebären und ihren Nachwuchs großzuziehen. Im Sommer bekommen sie in der Regel je ein Jungtier, das nach etwa drei bis vier Wochen flugfähig ist. Das Fledermaushaus in Hohenburg wurde mittlerweile fledermausgerecht saniert und mit einer Forschungsstation und einem Besucherzentrum ausgestattet. Für den Erhalt der Fledermauskolonie und ihres Lebensraumes setzt sich der Landesbund für Vogelschutz in Bayern ein und dank der Schutzbemühungen ist die Zahl der Tiere über die Jahre allmählich angewachsen.

Die Fledermaus-Webcam ist unter folgendem Link zu finden: https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/tier-webcams/hufeisennase-webcam/

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